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Botswanas Norden im Okavangodelta - Moremi Game Reserve

  • Autorenbild: Henne
    Henne
  • 10. März 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Nachdem wir die Nacht wieder in Maun verbracht haben, geht es los in den Moremi Nationalpark. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet. Denn es ist Regenzeit. Gegen Ende unseres Südafrikaaufenthaltes haben wir uns zum ersten Mal mit Botswana beschäftigt und gemerkt, dass wir voll in der Regenzeit dort sein werden. Für die Kalahariregion eher kein Problem, aber die Pisten im Norden um das Okavango Delta sollen heftig bis unbefahrbar sein. Wir haben immer mal wieder Leute getroffen, die vor nicht allzu langer Zeit in den Parks waren und irgendwie sind alle wieder unbeschadet herausgekommen. Aber es war abenteuerlich. Manche mussten durch Hippopools fahren, andere haben im Matsch ihr Ersatzrad versenkt (welches sich unter dem Auto befand, nicht an der Hecktür). Glücklicherweise hat es die letzten zwei Wochen nicht geregnet. Aber die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist mittelprächtig. Schauen wir mal…

Mit 180 Liter Diesel sollten wir gerade so hinkommen, bei der nächsten Tankstelle werden wir erst in einer Woche vorbeikommen. Kühlschrank und Vorratsschrank sind prall gefüllt. Und wir haben noch ein zweites Netz vorm Kühlergrill abgebracht nachdem ein Netz nicht gereicht hat um den Kühler vor den Grassahmen zu schützen.

Der Weg bis zum Gate ist entspannt. Die Elefantenhaufen häufen sich und links und rechts der Straße. Bald sehen wir die ersten Elefanten. Wie schon erwartet sind die Pflanzen hier auch explodiert. Die Sicht ist dementsprechend schlecht. Aber auch der weitere Weg ist ok. Teilweise sehr matschig, aber machbar. Auf dem Weg sehen wir weitere Elefanten, Giraffen und Impalas. Kurz vor Ankunft am Campingplatz liegen zwei junge Löwen mit gespitzten Ohren und wachem Blick. Kurz darauf sind sie auch schon wieder verschwunden und es scheint, als wären sie ihrer Beute dicht auf den Fersen.

Der Campingplatz ist schön, aber der Weg zum Waschhaus ziemlich weit. Also so ungefähr 50 Meter….ich fahr lieber mit dem Auto. Die Hippos scheinen auch nicht weit weg und grunzen die halbe Nacht.

Am nächsten Tag geht es zum Xakanaxa Campingplatz. Zum Sonnenaufgang starten wir mit einem kleinen Loop, glauben wir zumindest. Die morgentliche Lichtstimmung ist wunderschön, es ist unglaublich friedlich. Am Ende sind wir allerdings über drei Stunden unterwegs und haben noch einen langen Weg vor uns. Viele Autos scheinen da in letzter Zeit nicht gefahren zu sein. Wir kämpfen uns durch mannhohes Gras und Gestrüpp, versuchen die Spur zu erahnen. Die Säge kommt das ein oder andere Mal zum Einsatz. Mark fährt viel wegen meiner Elefantenphobie.


Nach einigen Stunden kommen wir beim Camp an. In Xakanaxa wohnen drei Elefantenbullen. Zwei davon haben wir unterwegs getroffen. Man merkt, dass sie sehr an Autos gewöhnt sind. Bisher waren alle Elefanten sehr nett, sodass sich die Phobie langsam bessert. Wir schaffen es gerade so noch zu kochen bevor der Regen kommt. Nach einer kurzen abendlichen Safarirundfahrt, halten wir beim Waschhaus. Der eine Elefantenbulle ist wohl auch gerade auf dem Weg dorthin. Wir entscheiden uns dafür ins Gebüsch zu pinkeln.

Am nächsten Morgen erkundigen wir uns bei einem Ranger, wie der Zustand der langen Piste nach Khwai ist. Dort liegt der nächste Campingplatz. Er erzählt, dass er die Strecke gestern gefahren sei und froh war, dass er einen Landcruiser hatte. Oha, und das war vor dem Regen. Bevor wir den haarigen Part der Piste erreichen, fahren wir uns erstmal im Matsch fest. Man glaubt gar nicht, wie schnell das geht. Zum Glück gerade kein Tier weit und breit. Mithilfe der Seilwinde sind wir relativ schnell wieder auf festem Boden.

Danach wird es ungemütlich. Es folgt eine Piste, auf der eine riesige Pfütze der nächsten folgt. Eigentlich sind es keine Pfützen. Es sind tiefe Wasserlöcher, so tief, dass das Wasser manchmal bis über die Motorhaube kommt und wir jedesmal hoffen, dass wir auf der anderen Seite wieder herauskommen. Und es hört nicht auf. Während ich in Gedanken schon wieder zurück nach Maun fahre, kutschiert uns Mark gekonnt durch die Wasserlöcher.

Dann steht der Weg über 20 Meter komplett unter Wasser, da wir die Tiefe und Spur nicht einschätzen können, suchen wir nach einer Umfahrung. Nach einigen Versuchen die im Busch enden, finden wir die richtige Spur. Irgendwann wird die Piste besser und wir kommen relativ entspannt voran.

Auf einer Aussichtsplattform an einem Hippopool machen wir eine Frühstückspause. Wir lernen ein ganz nettes, deutsches Vater-Sohn-Gespann kennen. Der Sohn hat vor Jahren eine Ausbildung zum Ranger im Kruger Park gemacht. Er ist im Umgang mit den Tieren deutlich souveräner und setzt sich auch mal neben die Löwen ins Gras um Fotos zu machen. Den weiteren Weg nach Khwai überstehen wir und Charly unbeschadet.


Kwhai ist ein Dorf, das an den Moremi Nationalpark grenzt. Auch hier laufen die wilden Tiere frei herum und es gibt zahlreiche, nicht eingezäunte Campingplätze. Es ist wunderschön hier, allerdings sehen wir hier nicht allzu viele Tiere. Hier müssen wir sie nahezu suchen. Auch hier geht es nur so durch das Gestrüpp. Einige Fahrspuren enden plötzlich im Wasser, aber irgendwie finden wir einen Weg in Richtung Camp.

Im Kwai River sehen wir einige Gruppen Hippos. Auf unserem schönen Stellplatz, machen wir es uns erstmal gemütlich und kochen, bevor wir abends nochmal losdüsen. Auf einer schönen, nicht so dicht bewachsenen Ebene sehen wir dann doch noch Elefanten, Zebras und einige Antilopen. Bei so einer geringen Tierdichte, würde man sich sogar über Paviane freuen. Von Khwai geht es am nächsten Morgen nach Norden über eine lange Sandpiste ins Savuti Camp.


 
 
 

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